Das Glück und ein Fahrrad.

Mein Geist war aufgewühlt, überfüllt, gespannt, gesättigt, entsetzt. Jetzt ist er Ruhe, ist Entspannung, ist plätscherndes Wasser. Welle für Welle. Gedanke für Gedanke.

Wie man leben lernt?

Setzte dich auf ein Fahrrad, schalte den Gang herunter, so das die körperliche Anstrengung dich kaum aufhält. Nun denn, fahre langsam, schließe die Augen, spüre den Wind um deine Ohren zischen. Höre die Melodie der Speichen klappern, die Vögel murmeln. Die Menschen sind nicht mehr in deiner Welt. Es gibt hier nur dich. Dich und die Sonne, dir wollend antwortend, die Ruhe dir Freiheit schenkend, dir Zeit schenkend. Das sind die Momente in denen du die Schönheit der Welt sehen kannst, nur kurz, dich in voller Fülle umgebend. Und dich als Teil, als kleines Stück des großen Ganzen. Unmerklich rückt alles weg, jeder Gedanke an die letzten Tage, jeder Kuss, jede Angst. Es sind nicht mehr die deinen.

Für einen kurzen Moment bist du nur das, ein Mensch der Fahrrad fährt. Ohne Vergangenheit, ohne Zukunft. Nur für dich zuständig. Ohne Reue, ohne Verpflichtungen. In dir. 

Ein Mensch auf dem Fahrrad.